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Die Musik

  

Die Gruppe Fialke nimmt ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise ins jüdische Osteuropa um 1900 und setzt es geradewegs mitten in einer ausgelassenen Hochzeitsgesellschaft wieder ab.

Die beiden Geigen von Mark Kovnatskiy und Monika Feil singen in allen Registern miteinander und dem Akkordeon Emuk Kungls um die Wette, jedes Instrument lässt seine individuelle Variante der Melodie hören, und auch Tomasz Radomski am Bass mischt sich immer wieder ein, seine harmonische Aufgabe für Momente vernachlässigend - ein absichtsvolles Chaos, ein heterophoner Klang, der den unverfälschten Charme dieser Musik ausmacht. Lebensfreude auf Jiddisch sprudelt fernab des hierzulande dafür gebräuchlichen Dur!

Dazwischen die schmeichelnd-bezaubernde Stimme von Monika Feil mit Liedern, die von den großen und kleinen Freuden und Leiden des Lebens erzählen, besonders natürlich von Liebe und Leidenschaft.

Fialke beherrscht diese Tonsprache meisterhaft und präsentiert mit mit einen Mix aus traditionellen Stücken und Eigenkompositionen einen rauen, archaischen Klezmer, der ins Herz und in die Beine geht. Ein Hörgenuss der besonderen Art!

Das Quartett hat sich seit seiner Gründung 1998 einen festen Platz in der deutschen Klezmerszene erspielt. Im Mai 2003 brachte es seine erste CD "a grus fun der alter heym" heraus. Mit von der Partie ist dabei als Gastmusiker am Tsimbl der in Kalifornien lebende Joshua Horowitz, bekannt als virtuoser Klezmer-Musiker (Gruppen Budowitz und Veretski Pass) und als einer der führenden Musikwissenschaftler und Feldforscher im Bereich der jüdischen Musik.

Fialke kann gebucht werden für Konzert- und Kulturveranstaltungen genauso wie für Hochzeiten, Geburtstage und andere private Feste. Das Repertoire umfasst neben mitreißenden Tänzen auch Hörstücke, Improvisationen und jiddische Lieder.

Klezmermusik ist Jiddische Musik, d.h. die Musik der ursprünglich in Osteuropa beheimateten Jiddisch sprechenden Juden. Klezmer ist im Jiddischen die Bezeichnung für den Musiker. Die Klezmorim spielten v.a. bei Hochzeiten, aber auch bei anderen Festen und sie spielten dort nicht nur zum Tanz auf, ihre Musik hatte auch rituelle Funktion, war Untermalung bei Tisch und eskortierte wichtige Gäste zum Fest und wieder nach Hause. Sie waren in den Ablauf der Zeremonien von Anfang bis Ende voll eingebunden - und das dauerte zu manchen Zeiten etliche Tage.

Die Klezmermusik gelangte um die Jahrhundertwende 1900 mit Emigration und Vertreibung vieler osteuropäischer Juden in viele Länder der Welt, ganz besonders nach Amerika, und entwickelte sich dort im Austausch mit der dort populären Musik weiter. Eine Blütezeit hatte sie dort in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Eine Renaissance erfährt die Klezmermusik seit den 80er-Jahren ausgehend von den USA, als die Enkel und Urenkel der Einwanderer die Musik für sich wiederentdeckten.

Die jiddischen Lieder entstammen dem Alltag der Menschen und erzählen Geschichten von Liebe und Schmerz, von der Familie und den Kindern, von Unterdrückung, von der Arbeit, von den sozialen und politischen Verhältnissen, von Freude und vom Feiern. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die jiddischen Lieder mit der Gründung des jiddischen Theaters erstmals auf die Bühne, werden aber erst seit dem Klezmer-Revival von vielen Gruppen zusammen mit der jiddischen Instrumentalmusik, der Klezmermusik präsentiert.

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